Milchschorf
Milchschorf
Kinderapotheke
Milchschorf und der harmlosere Kopfgneis sind krustige, schuppige Hauterscheinungen, welche häufig verwechselt werden. Der Kopfgneis ist die häufigere und unkompliziertere Hauterscheinung. Der Milchschorf wird auch Säuglingsekzem genannt und kann ein erster Hinweis auf eine folgende Neurodermitis sein. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, welche entsprechend behandelt werden sollten.
Behandlungsprinzipien
Kopfgneis:
Eine Behandlung ist nicht zwingend notwendig, da sich das Baby grundsätzlich nicht daran stört. Möchte man aus kosmetischen Gründen die Krusten beziehungsweise die Schuppen lösen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich gilt es, nicht zu Kratzen, da der Haut dadurch geschadet werden kann. Es ist ganz normal, dass das Baby Haare verliert, dass kann büschelweise erfolgen, ist aber nicht problematisch.
- Öl (Kokos-, Oliven-, Mandel-, Babyöl ohne Zusatzstoffe): Das Öl auf die betroffenen Stellen auftragen und über Nacht einwirken lassen. Die Wirkung lässt sich intensivieren, indem zusätzlich eine dünne Mütze angezogen wird. Am Morgen die Schuppen mit einer weichen Babybürste auskämmen oder den Kopf mit einem milden Babyshampoo waschen.
- Mineralwasser: Sprudelndes Mineralwasser löst in leichten Fällen die Schuppen problemlos. Dafür wird das Mineralwasser lediglich in kleinen Mengen über die betroffenen Stellen gegossen.
- Massage: Durch eine leichte Massage der Kopfhaut lösen sich bereits einen Teil der Schuppen, in manchen Fällen ist dies bereits ausreichend. Dafür werden weiche Babybürsten verwendet.
-Oleogel: Nach dem Prinzip «Gleiches in Gleichem zu lösen», kommen Oleogele zum Einsatz. Diese lösen die fettlöslichen Schuppen von der Kopfhaut. Durch Zugabe von Wasser entwickelt sich eine milchige Emulsion, welche sich gut abspülen lässt. Oleogele werden erst nach der dritten Lebenswoche empfohlen.
Milchschorf:
Beim Milchschorf gilt es den Verlauf und die Ausprägung zu beobachten. Das Entfernen der Schuppen ist umstritten. Wenn es gemacht wird, ist auf äusserste Vorsicht zu achten. Der Juckreiz sollte jedoch gestillt werden. Bei intensiven Verläufen kann nach Rücksprache mit dem Kinderarzt ein Shampoo mit Ketonazol, Urea oder Teerzusätzen angezeigt sein. In schwerwiegenden Fällen kann gegen die Entzündung eine Hydrocortison-Creme zum Einsatz kommen.
Komplementärmedizin
Milchschorf:
-Die Einnahme sowie das Auftragen von Nachtkerzenöl können die Beschwerden lindern.
-Das Schüssler Salz Nummer 4 wird als Hauptmittel eingenommen. Unterstützend können die Nummern 2, 6 und 9 eingesetzt werden.
-Die Pflanzen Hamamelis, Stiefmütterchen, Walnuss und Ringelblume können einzeln oder in Kombination als Waschung, Bäder oder Umschläge angewendet werden.
Was Sie sonst noch tun können…
Milchschorf:
Regelmässiges Haarewaschen kann einen Milchschorf vorbeugen. Das tägliche Durchbürsten der Haare und der Kopfhaut kann unterstützen, da die Durchblutung der Kopfhaut anregt wird. Das Tragen von Baumwoll-Handschuhen über Nacht verhindert, dass sich der Säugling durch Kratzen verletzt. Es gilt auch immer die Nägel des Kindes kurz zu halten.