Rau­cher­entwöhnung

Rau­cher­entwöhnung
Ratgeber/ Raucherentwöhnung

Rau­cher­entwöhnung

Rainer Mahlknecht

Die Zeiten, in denen dem Rauchen von Tabak gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt wurden, sind vorbei, denn heute weiss man: Es ist an der Entstehung vieler Erkrankungen beteiligt, verschlechtert die Lebensqualität und verkürzt die Lebensdauer durchschnittlich um 14 Jahre. Allein in der Schweiz sterben laut dem Bundesamt für Gesundheit jährlich 9500 Personen an den Folgen des Tabakkonsums. Mit einer Entwöhnung tun Rauchende sich selbst und ihrem Portemonnaie von der ersten Minute an nur Gutes. Wenig verwunderlich also, möchten 60 Prozent der Personen, die täglich rauchen, eben dieses Laster aufgeben. Doch der Weg dahin ist steinig. Die körperliche Nikotinabhängigkeit kann bereits nach 2 Wochen Abstinenz überwunden werden, viel schwerer wiegt jedoch die Macht der Gewohnheit: der blaue Dunst gehört zum Alltag. Wer also mit dem Rauchen aufhören möchte, der braucht vor allem Motivation und Durchhaltewillen. Inwiefern Sie Ihre Apotheke dabei unterstützen kann und welche Hilfestellungen es diesbezüglich gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Vorbereitung

Die Chancen auf einen erfolgreichen Rauchstopp lassen sich mit entsprechender Vorbereitung wesentlich verbessern. So gilt es, sich zunächst über das eigene Rauchverhalten Gedanken zu machen: In welchen Situationen werde ich besonders zum Rauchen verleitet? Welche Strategien kann ich befolgen, um diese zu vermeiden? Was mache ich, während ich normalerweise eine Zigarette in die Hand nehmen würde? Welche Hilfsmittel kommen für mich in Frage? Womit kann ich mich belohnen, wenn ich ein Etappenziel erreiche? Es gibt hierbei keine allgemein gültigen Antworten, diese können von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Empfehlenswert ist es, das eigene Umfeld einzubinden. Wer möglichst vielen Freunden und Familienmitgliedern vom eigenen Vorhaben erzählt, kann durch diese unterstützt werden und ist umso motivierter. Womöglich möchte auch jemand anderes mit dem Rauchen aufhören – gemeinsam fällt dies leichter. Ausserdem sollten Orte, an denen viel geraucht wird, gemieden werden.

Behandlungsprinzipien

Medizinische Unterstützung

Schulmedizin
  • Nikotinersatzprodukte sind rezeptfrei erhältlich und mindern körperliche Entzugserscheinungen, indem das Nikotin aus der Zigarette dem Körper anderweitig zur Verfügung gestellt wird. Nimmt das Verlangen nach der Zigarette ab, so fällt der Verzicht auch in schwierigen Situationen leichter. Hierbei stehen verschiedene Arzneiformen zur Auswahl: ob Kaugummi, Lutschtablette, Depotpflaster, Rachenspray oder Inhalerstift – Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des richtigen Produkts.

  • Einen nikotinfreien Ansatz verfolgen spezielle Lutschtabletten, welche während des Rauchens angewandt werden. Diese binden Substanzen im Tabakrauch, welche unter Verdacht stehen, die Tabakabhängigkeit zu verstärken, und helfen somit auf Dauer, das Rauchen bis zum vollständigen Rauchstopp zu reduzieren.

  • Im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs kann durch die Apotheke auch ein rezeptpflichtiges Medikament abgegeben werden, welches speziell zur Raucherentwöhnung entwickelt wurde. Der darin enthaltende Wirkstoff Vareniclin verdrängt das Nikotin aus den Bindungsstellen im Körper und blockiert somit den belohnenden und verstärkenden Effekt des Rauchens.

Komplementärmedizin
  • Homöopathie kann auch bei der Raucherentwöhnung helfen. Je nach Situation kommen unterschiedliche Globuli oder Dilutionen zum Einsatz und werden gut vertragen.

  • Spagyrische Mischungen werden auf die individuellen Bedürfnisse angepasst, indem zunächst die geeignetsten Bestandteile, insbesondere die Taigawurzel (Eleutherococcus) ausgesucht und anschliessend individuell gemischt werden.

  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO erkennt Akupunktur als mögliche Begleittherapie bei Suchterkrankungen an. Die Wirksamkeit konnte in Studien nicht zweifelsfrei belegt werden, einigen Personen gelang jedoch der erfolgreiche Ausstieg.

  • Hypnose stellt eine weitere Option zur Unterstützung dar, das Verlangen zu rauchen abzuschwächen und den Willen zum Aufhören zu stärken.

Was Sie sonst noch tun können…

  • https://www.stopsmoking.ch/

  • Stop-Smoking App (kostenlos) (Link zur Infoseite), für Android und IOS erhältlich

  • Rauchstopplinie (Link zur Infoseite) – Beratung am Telefon in verschiedenen Sprachen

  • Nicht entmutigen lassen! Bei Rückfällen nicht aufgeben, sondern daraus lernen.

Kommen Sie vorbei. Wir beraten Sie gerne.